15 Jahre Haus der Jugend – CLARA LUZIA / CATASTROPHE & CURE / THE BASE

Wann:
13. November 2015 um 19:00 – 22:45
2015-11-13T19:00:00+00:00
2015-11-13T22:45:00+00:00
Wo:
Redbox Mödling
Eisentorgasse 5
2340 Mödling
Österreich
Preis:
VVK: 12,- AK: 14,-
Kontakt:

Zum 15. Jubiläum des Haus der Jugend – ein besonderes Dreierpack!

Clara Luzia
Yes, it’s fucking political!
Dennoch ist „Here’s To Nemesis“, das mittlerweile sechste Studioalbum von Clara Luzia keine Platte, die nach dem Strick greifen lässt. Denn mit dem Arsch ins Gesicht fährt Luzia trotz allem nicht. Die Texte sind codierte Erzählungen über die Suche nach dem richtigen Leben im falschen: Wer sie verstehen will, kann sie leicht entschlüsseln. Wer die Comfort Zone nicht verlassen will, wird auch in der der herbsten Kapitalismuskritik ein softes Liebeslied hören. Und das passt auch so. Sind die Lieder einmal ins Außen entlassen, hat die Verfasserin kein Deutungsmonopol mehr. Doch wer zuhört gewinnt.
Nach Jahren mit großer Band und entsprechend dichtem Klang riss sich Clara nun die Kleider vom Leib. Übrig bleiben Haut und Knochen in Form von Bass, Gitarre, Schlagzeug. Blaupause für den Sound von „Here’s To Nemesis“ stellte 2014 die Interpration von „Sinnerman“ für Andreas Prochaskas Erfolgsfilm „Das Finstere Tal“ dar. Catharina Priemer, die Neue am Schlagzeug, wies Clara den Weg zu schwingenden Tremolo-Gitarren, die viel Raum lassen für Stimme und Leerstellen. Der britische Produzent Julian Simmons erledigte den Rest, indem er in vielen von Claras Kompositionen das Tempo rausnahm, um diesen Schwingungen auch gebührend Platz zu lassen.
httpvh://www.youtube.com/watch?v=xAx64PFgqxg
httpvh://www.youtube.com/watch?v=BQM_ZGkNsYA
Catastrophe & Cure
Man könnte es sich leicht machen und die Amadeus- Award-Gewinner 2013, CATASTROPHE&CURE als hübsche, junge Posterboys in knallenge Hosen abtun, die mit „Undeniable / Irresistible“ (VÖ: 10.04.2015 / schoenwetter Schallplatten) ihre Reifeprüfung ablegen, um im Orchester der ganz Großen mitzuträllern.
Sollte man aber nicht. Tut man das nämlich, übersieht man den Diamanten unter dem schwarzen Stück Kohle, das Wesentliche, das Erhebende an dieser Band, die so viel Freude macht. Die Oberfläche, sechs Steyrer Lifetime-Friends, Familienverhältnis und Sandkastenbruderschaft inklusive, verwässert aber zusehends, wenn man sich dem zweiten Album der Oberösterreicher hingibt. Die ersten zehn Sekunden des minimalistischen Kleinods „The Shore“ machen deutlich, wohin sich das Raumschiff Catastrophe & Cure hinbewegt: zwischen Late-Michael-Jackson-Gedächtnis-Beats und einer verträumt schwelgerischen Gesangslinie bilden Gitarrenflächen und Synthlandschaften eine Dichotomie aus Harmonie und Melancholie, mit dem Wissen, dass die Flut jederzeit die Küste überschwemmen könnte.
httpvh://www.youtube.com/watch?v=SsvFxqW1Y8o
httpvh://www.youtube.com/watch?v=hwl0s8QuObM
The Base
Norbert Wally (guit, voc), Albrecht Klinger (bass) und Karlheinz Miklin jr. (drums) sind im hiesigen Rock’n’Roll die ungekrönten Könige der Falschspieler: ein Ass nach dem anderen schütteln die Grazer hier lässig aus dem Ärmel – und gewinnen die Partie auf ganzer Linie.
Ladies and Gentlemen! Gut abgehangenes Understatement war schon immer Trademark von The Base. Aus „I Bet It Rains“ hätten britpopende Lausebengels längst einen Hymnenhit rausgedroschen. Norbert Wally und seine Jungs wissen aber ganz genau: Coolness zeigt sich immer nur im Andeuten. Der Schlag, das Riff, die Zeile, die man auslässt, sind genau das Wenige mehr, das den soundtrack of your life von lahmer Eintagsfliegenplörre unterscheidet. Gute Geschichten und gute Melodien mit Kanten und Rissen geistern im Kopf weiter.
httpvh://www.youtube.com/watch?v=tWLj57hn688
httpvh://www.youtube.com/watch?v=4evRHlFnufU

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert